Mittwoch, 25. Dezember 2013

Traditionen. Heiligabend.

In vielen Familien, so verbreiten es dieser Tage wieder die Zeitungen, gibt es an Heiligabend Würstchen mit Kartoffelsalat. Glaubt man den Meldungen, ist es das beliebteste Gericht in Deutschland an diesem Tag. Es passt gut zu abgehetzten, überarbeiteten Menschen, die noch Heiligabend das Fest vorbereitet oder außer Haus gearbeitet haben. In meiner Familie gab es keine solche Tradition, aber in der Familie meines Angetrauten. Und er besteht darauf, diese Tradition zu übernehmen. Jedes Jahr an Heiligabend gibt es bei uns Tatar.
Das bedeutet auch, dass ich immer an Heiligabend den Metzger aufsuchen muss, um die Hauptzutat frisch zu kaufen. Vorbereiten ist nicht, keine Chance. Am Spätnachmittag mache ich dann das Tatar an, damit sich der Geschmack besser entwickelt, darf es noch etwa eine Stunde durchziehen.
Für zwei Personen nehme ich:

  • 300 g frisches Rindertatar
  • 2 Eigelb
  • 1 El Spezialgewürz
  • scharfer Paprika aus Ungarn
  • 1 Pinnchen Cognac (2 cl) oder 2 El Weißwein (Silvaner)
  • 1 Tl Walnussöl
  • 1 Schalotte, fein gehackt
  • 1 El abgetropfte Kapern
Alles mit einer Gabel gut durchmischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Wir hatten diesmal selbst gebackenes Walnussbrot dazu.

Da das so einfach ist, schreibe ich noch das Rezept der Spezialmischung auf, die sich nicht nur zu Tatar, sondern auch zu Wild oder Lamm sehr gut eignet. Sie sollte ein wenig durchziehen, mindestens eine Woche. Das Rezept stammt aus dem von mir so sehr geschätzten Blog LaMiaCucina, von mir nur insoweit abgeändert, dass ich 10 g Pfeffer durch Sezchuan-Pfeffer ersetzt habe.
Man nimmt dazu

  • 10 g schwarze Pfefferbeeren
  • 10 g Sezchuan-Pfefferbeeren
  • 40 g Meersalz 
  • 15 Wacholderbeeren, getrocknet
  • 1 Tl Thymian, getrocknet
  • 1 Tl Schafgarbe, getrocknet (habe ich in einem Kräuterteeladen bekommen)
  • etwas Rotwein
Alle Gewürze und Kräuter in einer Gewürzmühle schreddern oder in einem Mörser zerkleinern. Mit etwas Rotwein befeuchten. Durchziehen lassen. Hält sich durch das Salz lange und ist bei uns seit einigen Jahren zu einem Küchenstandard geworden.

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich schöne Feiertage, bis zum nächsten Jahr!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen