Sonntag, 24. April 2011

Spargeltarte

Nach jahrelangem Zögern bin ich momentan dabei, Tartes auszuprobieren. Zwei Formen mit 20 cm (2 Personen) und 24 cm (3 Personen) habe ich mir zugelegt. Für eine noch größere Tarte kann ich die Springform mit 28 cm nehmen, sie hat als Unterschied einen glatten Rand, und nicht die typischen Einbuchtungen der Tarteform. Mürbeteig habe ich im Vorrat hergestellt, man kann ihn auch problemlos einfrieren.
Heute gab es nun Spargeltarte, in der Form mit 24 cm.
Zutaten:
Mürbeteig ausreichend für die Form, Klarsichtfolie
Butter für die Form
Backpapier und Hülsenfrüchte zum Blindbacken
8 Spargelköpfe
6 Kirschtomaten
4 Scheiben Schinken
2 Eier
100 ml Saure Sahne
Salz, Pfeffer, Chili, Kerbel
30g Parmesan

Zubereitung:
Eine Stunde vor Zubereitung den Mürbeteig aus dem Kühlschrank genommen und Raumtemperatur annehmen lassen. Den Teig kurz durchkneten und rund drücken. Ausrollen zwischen Klarsichtfolie, die mit etwas Mehl bestäubt wurde. Auf die gebutterte Tarteform geben, mit der Klarsichtfolie als Unterlage geht das problemlos. Mit einer Gabel mehrfach den Boden einstechen, mit dem Backpapier und den Hülsenfrüchten belegen, im auf 200°C vorgeheizten Backofen etwa 15 Minuten vorbacken.
Die Hülsenfrüchte und das Backpapier entfernen, die Hülsenfrüchte können immer wieder zum Blindbacken verwendet werden.
Den Schinken auf dem Teig verteilen, die Spargelköpfe kreisförmig drauflegen, in die Zwischenräume die halbierten Kirschtomaten geben, ebenso wie evtl. Spargelstücke, weil die Köpfe zu lang sind.
Eier mit saurer Sahne mischen, mit Salz, Pfeffer, etwas Chili aus der Mühle abschmecken und gehackten Kerbel unterrühren. Gleichmäßig in der Form über Spargel und Tomaten verteilen. Im Ofen bei ca. 200°C 30 Minuten backen, dann den Käse gleichmäßig verteilen und noch ca. 10 Minuten fertig backen.

Spargeltarte

Bei uns gab es zur Feier dazu eine Riesling Spätlese aus dem Jahr 2004, Iphöfer Kronsberg, vom Weingut Hans Wirsching in Iphofen.

Sonntag, 17. April 2011

Kerbelschaum zum Spargel

Es gibt wieder kein Foto. Schon am letzten Wochenende konnten wir den ersten Spargel aus Bruchsal zu einem akzeptablen Preis erstehen. Ich habe darüber nicht gebloggt, weil ich kein Foto gemacht hatte. Einmal fertig war der Spargel auch schon weg. Und oh Schande, gestern wieder. Ich könnte jetzt als Entschuldigung anführen, dass das Licht nicht mehr gut war, und dass Fotos mit Blitz nie gut rüberkommen, siehe die Bilder meiner winterlichen Küche. Aber das wäre nicht aufrichtig. Ich habe nicht mehr dran gedacht, das war der Grund.
Die erste Spargelzubereitung des Jahres ist bei uns immer ganz klassisch, und das bedeutet hier im Südwesten, Spargel mit zerlassener Butter, Schinken und Flädle. Flädle sind dünne Pfannkuchen, Crèpes, und sie können gerne als Kräuterflädle oder Bärlauchflädle daherkommen. Wichtig ist, dass sie ganz dünn gebacken und frisch zubereitet werden. Aufgewärmt schmeckt in diesem Zusammenhang nicht. Als Schinken serviere ich einen schönen heiß gerauchten und einen milden luftgetrockneten, am liebsten Coburger Schinken. Schwarzwälder Schinken wäre viel zu dominant dem zarten Spargel gegenüber.
Gestern nun wieder Spargel, diesmal kostete das Kilo schon 1€ weniger. Wir nahmen jedoch "kurze Köpfe", denen fehlten zur normalen Spargellänge 3-4cm. Dadurch konnten wir später 16 köstliche Köpfe essen, im Vergleich zu 7 sonst. Da sind die kurzen auch noch geschmacklich von Vorteil, und 50Cent preiswerter.
Als Sauce machte ich diesmal einen Kerbelschaum. Irgendwann mal abgeschaut bei Lea Linster.

Zutaten:
Milch und Sahne zu gleichen Teilen, z.B. je 100 ml
eine Handvoll Kerbel, grob gehackt
Salz, Pfeffer, Chili nach Geschmack

Zubereitung:
Milch und Sahne aufkochen, den Kerbel zugeben, ziemlich einkochen lassen. Mit den Gewürzen abschmecken. Mit dem Zauberstab durchmixen und aufschäumen, indem man den Zauberstab am Rand hochzieht und dadurch Luft hineinmixt.

Diese Sauce kann man genausogut mit anderen Kräutern oder mit Frühlingszwiebeln zubereiten. Sie hat den Vorteil, dass man keinen Ansatz, Bratensatz o.ä. braucht. Eine Sauce aus dem Nichts. Und lecker!
Zum Schluss nun doch noch ein Foto, hier präsentiert sich der Kerbel, ein Kraut, das hervorragend zu Spargel passt.

Kerbel

Bärlauchkapern

Die letzten beiden Wochenenden waren wir mit Bärlauch beschäftigt, das Grün muss jetzt verarbeitet werden. Begleitend dazu habe ich in den wenigen Kochblogs, die ich verfolge, gesucht und bin - wie erwartet - bei Robert von lamiacucina fündig geworden. Und dann gleich zu Werke geschritten, eine gute Handvoll Bärlauchknospen mit etwas Stil dran gesammelt und mit Meersalz in einem Schraubglas eingelegt. Zwei Tage sollen sie da drin sein, bevor sie weiter verarbeitet werden. Ich bin während der Woche nicht dazu gekommen, habe zwar immer mal wieder das Glas geschüttelt, nichts weiter.

Bärlauchkapern gesalzen

Das Bild zeigt Blüten und Salz, kurz bevor ich das Salz entfernt habe. Die Blüten haben fast 50% Volumen (=Wasser) verloren.

Heute nun das Glas geöffnet, der Geruch haut einen um, intensivster Knoblauch-Bärlauch Gestank, so muss man es nennen. Das Salz von den eingelegten Blüten getrennt, die Reste vorsichtig abgewaschen, dann in einer Mischung aus Essig und Wasser zu gleichen Teilen mit Lorbeer und Pfefferkörnern gekocht. Den Zucker habe ich vergessen, muss ich noch reintun. Dann heiß in ein Glas gefüllt und mit dem Sud aufgefüllt. Muss einige Tage durchziehen. Gekocht soll es nicht mehr so nach Knoblauch riechen.
Ergeben hat sich ein Gläschen mit Kapern, wenn das gut schmeckt, werde ich im nächsten Jahr eine größere Menge machen, damit es sich auch lohnt.

Samstag, 16. April 2011

Und wieder Konzert

Es gefällt mir immer gut, für eine Freundin einzuspringen, wenn sie nicht ins Konzert gehen kann. Und für sie ist es nicht so unangenehm, wenn der Termin einmal ausfallen muss. Die Karte wird dann immerhin noch gut genutzt.
Diesmal spielte das Radio-Symphonieorchester Stuttgart (RSO) unter der Leitung von Krzysztof Urbánski Bartók, Lutaslawski, und als Schmankerl das Klavierkonzert Nr. 1 von Tschaikowsky. Die Reihenfolge der Werke war so angegeben wie ich sie hier aufgeführt habe, zuerst wurde jedoch das Schmankerl gespielt, also das Klavierkonzert von Tschaikowsky mit Anna Vinnitskaya. Nach Lise de la Salle und Yuja Wang die dritte junge Pianistin, die zusammen mit dem RSO musiziert und die ich hören durfte. Spielen können sie alle, und zwar fantastisch. Beeindruckend ist dann auch immer wieder, wenn eine zarte junge Frau den Konzertflügel zum Klingen und Brausen bringt, welchen Klangumfang einschließlich Lautstärke das vermeintlich zarte Wesen ihm entlocken kann. Da spielt es auch keine Rolle, dass im Dritten Satz die Pianistin und das Orchester (wie ich meine) etwas auseinander waren, vielleicht habe ich mich auch nur verhört.

Mittwoch, 13. April 2011

Bärlauchpesto

Bärlauchpesto

Der Bärlauch sprießt bei dieser Wärme, und je kleiner und zarter die Blätter sind, desto besser. Also muss er jetzt verarbeitet werden. Klassisch ist ein Pesto, wie beim Pesto Genovese mit Pinienkernen und Parmesan. Es gibt keine feste Menge, ich nehme Bärlauch - Pinienkerne - Parmesan im Verhältnis 1 zu 1 zu 2.

Zutaten:
50g Bärlauch
50g Pinienkerne
100g Parmesan
Olivenöl
Salz

Zubereitung:
Bärlauchblätter waschen und trocken tupfen. Grob hacken.
Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett leicht anrösten. Mahlen.
Parmesan mahlen.
Bärlauchblätter im Mixer mit Olivenöl fein zerkleinern, die anderen Zutaten hinzufügen, so dass eine dicke Paste entsteht. Mit Salz abschmecken. In Gläser abfüllen.
Das Bärlauchpesto hält sich im Kühlschrank mehrere Monate. Man kann die Haltbarkeit erhöhen, wenn man auf jedes Glas oben eine Schicht (2mm) Olivenöl aufbringt.

Dienstag, 12. April 2011

Bärlauch-Tomaten-Lasagne

Als Bärlauch vor einigen Jahren in Mode kam, tauchte er auch bei uns im Garten auf, ohne dass wir etwas dazu getan hätten. Seitdem entwickelt er sich zu einer echten Plage. Von Jahr zu Jahr erobert er mehr und mehr Quadratmeter. Er verbreitet sich sowohl durch Wurzeln, und nach der Blüte sät er sich zusätzlich aus. Die erste Zeit mit den ganz zarten Blättchen ist nun schon vorbei, jetzt muss er geerntet und verarbeitet werden. Hochsaison für Bärlauch.
Ich bin keine Kochbuchsammlerin, meine Sammlung ist klein. Aber ich mag die kleinen Küchenratgeber von GU, und im letzten Jahr habe ich den Band "Bärlauch und Rucola" von Regina Freygang erstanden. Mir gefällt daran die Konzentration auf ein Thema. Auch werden die wesentlichen Dinge, die "do's and don'ts", also was zu tun und zu lassen ist, dargestellt. Das Rezept für Bärlauch-Tomaten-Lasagne habe ich daraus heute in der halben Menge nachgekocht.

Bärlauch-Tomaten-Mozarelle

Zutaten (2-3 Portionen)
250g Bärlauch
1 Zwiebel
1-2 El Olivenäl
50g Parmesan
200g Mozarella
300g Tomaten
Lasagneplatten
30g Butter
30g Mehl
180ml Milch
180ml Gemüsebrühe
Salz, Pfeffer, Muskat 

Zubereitung:
Die Zwiebel fein schneiden und in Olivenöl glasig dünsten. Den grob geschnittenen Bärlauch zugeben und dünsten. Mit Salz und Pfeffer würzen und beiseite stellen.
Aus Butter und Mehl eine Mehlschwitze herstellen, mit Milch und Gemüsebrühe ablöschen, die Flüssigkeit nach und nach einrühren, so dass eine cremige Bechamelsauce (ohne Klümpchen) entsteht. Drei Minuten köcheln lassen. Den geriebenen Parmesan einrühren und mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken.
Die Tomaten in Scheiben schneiden. Die Hälfte des Mozarellas in Würfel schneiden, die andere Hälfte in Scheiben.
Eine Auflaufform buttern. Etwas Bechamelsauce auf dem Boden verteilen, eine Lage Lasagneplatten darauflegen. Mit den Tomatenscheiben belegen, diese salzen und pfeffern. Bärlauchmasse und Mozarellawürfel darauf verteilen. Dies so lange wiederholen, bis alles verbraucht ist. Bei mir gab es zwei Lagen. Die oberste Schicht bilden Tomaten- und Mozarellascheiben.
Im Backofen bei 180°C für 45 Minuten backen.

Bärlauch-Tomaten-Lasagne

Sonntag, 10. April 2011

Haallooo - bin wieder da

Mit Schrecken habe ich vor einigen Tagen festgestellt, dass in diesem Blog für fast drei Monate Funkstille war. Nun, wir waren nicht mehr auf Reisen, Oper und Konzert fand auch nicht statt, wir waren aus bekannten Gründen ziemlich unbeweglich. Dabei hatte ich Anfang März mal die ersten Weidenkätzchen fotografiert, und wollte auch darüber schreiben, dass wir nach dem schrecklichen Dezember mit viel zu viel Schnee seit Mitte Januar ganz angenehmes, ziemlich mildes Winterwetter hatten.

Weidenkätzchen

Aber irgendwie habe ich nie die Kurve zum Schreiben genommen. Das soll sich nun wieder ändern.
Das Wetter ist in diesem Frühjahr wunderschön, letztes Wochenende hatten wir schon die ersten Sommertage. Alles ist nun grün und blüht. Auch unsere Magnolie. Und da es nicht geregnet hat, sind die Blüten diesmal auch wunderschön und ohne hässliche braune Ränder.

Magnolie