Sonntag, 23. Januar 2011

Der Rosenkavalier

Schon lange gab es keinen Eintrag mehr in diesem Blog über eine Opernaufführung, wir haben auch etwas pausiert. Die Aufführung des Rosenkavalier von Richard Strauss stand jedoch schon lange auf meiner musikalischen Wunschliste.
Die Aufführung der Stuttgarter Staatstheater stammt aus dem Jahr 2009, und um gleich positiv anzufangen, das Bühnenbild finde ich gelungen. Keine wilde Ödnis auf der Bühne, garniert mit Rohrleitungen, wie dies noch vor wenigen Jahren Mode war, nein, ein freundlicher Sternenhimmel als Hintergrund. Eine drehbare Scheibe als Zentrum der Bühne, und je nach der in diesem Stück häufig und rasch wechselnden Anforderung werden Möbel auf- und abgeräumt oder umgeben hohe mehrstockige Wagen wie Häuser das Zentrum. Von dort singt dann der Chor, man schaut hinunter oder hinauf, es findet die Erweiterung des Intimen eines fürstlichen Schlafzimmers des 18. Jahrhunderts, in dem die Oper spielt, in die Öffentlichkeit statt.
Auch musikalisch scheint mir die Aufführung gelungen, besonders schöne Stimme von Christiane Iven als Marschallin, aber auch Marina Prudenskaja als Octavian und Michaela Schneider in einer Nebenrolle hörten sich sehr gut an.
Die 1911 uraufgeführte Oper zitiert häufig, schon durch Anlage der Handlung im 18. Jahrhundert. Wir kennen die Verehrung eines jungen Mannes für eine verheiratete Frau auch in Figaros Hochzeit in der Figur des Cherubino, aus dem Figaro kennen wir auch die unseligen Machenschaften eines (Ehe)-Vertrags zu Lasten eines oder einer Dritten, der/die erst Mal gar nicht gefragt wird. Im Rosenkavalier hat die betroffene Sophie gleich den Mut, nein zu sagen. Auch den alternden Mann (Baron Ochs), der durch Heirat oder sonstige Liebeleien seine Männlichkeit nochmals unterstreichen will, kennen wir aus vielfältigen Vorlagen, Barbier von Sevilla, Der Geizige, um nur zwei zu nennen. Intrigen spinnende Frauen mit großem Einfluss (die Marschallin) beschreibt auch Pierre-Ambroise-Francois Choderlos de Laclos in Gefährliche Liebschaften, erschienen 1782, also etwas nach der Zeit, in der Der Rosenkavalier spielt. Auch die Verwechslungsspiele durch Verkleidung (hier wird Octavian zur Zofe Mariandl) werden sowohl in den bereits erwähnten Werken als auch anderweitig gerne eingesetzt. Da Octavian als Hosenrolle angelegt ist, ist diese Verkleidung unproblematisch und weniger Klamauk als sonst.
Nun zum Negativen. Der Regisseur erfindet eine Figur, die das Stück die ganze Zeit begleitet und mit Pantomimen und Fratzen kommentiert. Sie nimmt Gestalt in einem zotteligen Teufel mit umgehängtem vergrößerten männlichen Geschlechtsteil. Einfach nur zotig. Dass in diesem Stück mancher vom Teufel geritten wird, erschließt sich auch so, und dass die Luft knistert durch die sexuellen Wünsche, aber auch Enttäuschungen der Protagonisten, dazu braucht es diese Figur nicht. Sie erinnert mich fatal an das grüne Männchen in Carmen, das mir damals auch nicht gefallen hat. Vermutlich ist auch das eine Modeerscheinung, die es ähnlich wie die mit Rohrleitungen ausgestatteten oben erwähnten Anti-Bühnenbilder irgendwann (hoffentlich bald!) nicht mehr geben wird.

Samstag, 22. Januar 2011

Glücklich im Konzert

Eine Freundin hatte mich kurzfristig gebeten, sie ins Konzert mit dem Radio Sinfonieorchester Stuttgart (RSO) zu begleiten, da jemand krank geworden war. Ich entschloss mich spontan mitzugehen. Und es hat sich gelohnt. Das Programm unter Sir Roger Norrington, der seine letzte Saison als Chefdirigent des RSO erlebt, war eher konservativ und begann mit der Ouvertüre zum Freischütz (Carl Maria von Weber). Dadurch gut eingestimmt und angewärmt hörten wir das Klavierkonzert Nr. 2 von Béla Bartók, gespielt von der knapp 24-jährigen Chinesin Yuja Wang. Das Konzert ist technisch sehr schwierig, der Komponist selbst spielte es bei der Uraufführung 1933 und tourte anschließend damit sehr erfolgreich durch Europa. Auch die junge Pianistin feierte schon große Erfolge und spielte mit renommierten Orchestern. Ich halte sie für fähig, eine große Karriere zu machen, sofern sie sich nicht zu früh verheizt.
Der musikalische Abend endete mit der 7. Sinfonie von Beethoven. Dieses Werk wurde nach den Angaben im Programmheft am 8. Dezember 1813, also knapp zwei Monate nach der ersten gravierenden Niederlage Napoleons bei Leipzig, im Rahmen eines Wohltätigkeitskonzerts in Wien uraufgeführt. "Patriotische Stimmung muss die Aula der Wiener Universität erfüllt haben, Erleichterung über den ausgestandenen Schrecken - Napoleons Ende war schon absehbar - und Freude über die Siege der Alliierten. Das Konzert wurde ein überwältigender Erfolg; keine Sinfonie Beethovens war bis dahin derart gefeiert worden." Auch fast 200 Jahre später war das Publikum begeistert, auch wenn die äußeren Rahmenbedingungen zum Glück ganz anders waren.
Ich jedenfalls erlebte große Glücksgefühle, einen so schönen Musikabend erlebt zu haben und bedauere die Kranke, dass ihr dies entgangen ist.

Donnerstag, 6. Januar 2011

Wir tauen auf

Heute Regen, zuerst große Probleme mit Glatteis. Unfälle, Autobahnen gesperrt. Zum Glück ist heute Feiertag. Es taut mächtig. Hoffentlich schafft das milde Wetter den ganzen Schnee weg!

Mittwoch, 5. Januar 2011

noch mehr Winterlandschaft

Winter5

Die Weidenkätzchen sind doch tatsächlich schon in den Startlöchern. Ihretwegen könnte bald das Frühjahr kommen. Meinetwegen auch.

Weidenkätzchen

Dienstag, 4. Januar 2011

Winterlandschaft

Weiter gehts im Winter Wunderland.

Winter4

Im vorherrschenden Weiß-grau fallen rote und gelbe Töne besonders auf.

Winter2

Montag, 3. Januar 2011

Rotkohlsalat

Rotkohlsalat
Es handelt sich hier um einen Salat aus rohem Rotkohl, der köstlich schmeckt und angenehm knackig ist. Ich gebe es gleich zu, die Rezeptidee ist nicht von mir. Gesehen hatte ich es bei "Kerners Köche", schon so lange her, dass ich das ursprüngliche Rezept in den Interenetseiten des ZDF heute nicht mehr auffinden konnte. Johann Lafer hatte den Salat als Beilage zu Gänsebrust-Carpaccio serviert, wenn ich mich richtig erinnere. Mir ging es schon damals um den roh zubereiteten Salat. Das Rezept hatte ich damals ausgedruckt, aber es sind nur die Zutaten geblieben, die Zubereitung habe ich mir ausgedacht.

Zutaten für 2 Personen:
200-250g Rotkohl, fein geschnitten (am besten auf der Brotschneidemaschine)
1 Zwiebel oder Schalotte
1 kleiner Apfel (oder 1/2 großer)
2-3 Wacholderbeeren
2-3 Pimentbeeren
2-3 Nelken
etwas Zimt (gemahlen oder mit den anderen Gewürzen im Mörser zerkleinern)
1 Tl Agavendicksaft, 
Salz
Pfeffer aus der Mühle
Rapsöl (Olivenöl geht auch gut)
Essig

Rotkohlsalat Zutaten

Zubereitung:
Die Zwiebel fein würfeln, vom Apfel das Kernhaus entfernen, in Spalten, dann in kleine Stücke schneiden, die Schale bleibt dran. Eine kleine Pfanne erhitzen, 2-3 El Öl, dann die Zwiebel zugeben, glasig werden lassen. Dann die Apfelstücke zugeben und etwas andünsten. Wacholder- und Pimentbeeren mit Nelken (und evtl. einem Stück Zimt) in einen Mörser geben und fein zerkleinern. In die Pfanne zur Zwiebel-Apfelmischung geben und mit erhitzen.
Ab diesem Moment durchzieht ein wunderbarer Geruch nach Weihnachten die Küche.
In einer Salatschüssel Salz und Pfeffer mit 2 El Essig und 1 Tl Agavendicksaft mischen, den fein geschnittenen Rotkohl zugeben und durchmischen. Die Zutaten aus der Pfanne zugeben uns alles mischen. Mindestens eine Stunde durchziehen lassen, zwei sind besser. Vor dem Servieren abschmecken, evtl. noch etwas Öl zugeben.
Noch ein Tipp: man benötigt etwas mehr Salz, als man üblicherweise nehmen würde, damit der Rotkohl gut mariniert.
Dieser Salat passt zum Beispiel zu einer rosa gebratenen Entenbrust.

Rotkohlsalat mit Entenbrust

Sonntag, 2. Januar 2011

Winter Wunderland

"Walking in a winter wonderland" wird in dieser Jahreszeit häufig im Radio gespielt. In den letzten Tagen war jedoch wenig vom Wunder zu sehen. Winter gab es zwar (zu) reichlich, aber es war trüb. Heute kam nun die Sonne raus, und wir sind gleich losgegangen. Nachfolgend einige Eindrücke.

Winter3

Winter1

So lässt sich der Winter aushalten, aber wann scheint schon mal so schön die Sonne?

Samstag, 1. Januar 2011

Prosit Neujahr!

Allen die gelegentlich oder häufiger hier vorbeischauen, wünsche ich ein glückliches und gesundes neues Jahr.