Freitag, 30. Oktober 2009

Bobby

Der Überlebenskünstler und der Bettler. Es geht um den kleinen Kater, den wir Bobby getauft haben und der seit vielen Jahren in der Nähe einer Bude und in den Klippen des Badeplatzes La Maceta auf El Hierro lebt. Wir haben ihn immer betreut, Futter und Wasser gegeben, wenn wir da waren, er ist lieb und anhänglich, bettelt natürlich, aber er hat ja auch nichts zu verschenken. Ich hatte die Begegnung schon gefürchtet, denn es ist emotional immer sehr belastend. Ist er nicht mehr da, überlegt man, ob er vielleicht Unterschlupf gefunden hat (wäre die beste Lösung), oder ob er einer Säuberung zum Opfer gefallen ist, ist er da, so wie jetzt, ist man einerseits froh, andererseits kommen schon wieder Überlegungen, ob und wenn dann wie man ihn aus seiner misslichen Lage befreien könnte. Mit nach Deutschland nehmen geht m.E. nicht, auch schon aus technischen Gründen. Dazu müsste man ihn erst mal einfangen und nicht mehr frei laufen lassen, er müsste geimpft werden und unter tierärztliche Beobachtung. Erst nach mehreren Wochen wäre dann eine Mitnahme nach Deutschland möglich. Was würde ihn dort erwarten? Zu uns kann er nicht, da ist schon eine Katze, also müsste er vermittelt werden. Ein Kater mehr unter so vielen, die auch bei uns auf ein gutes Zuhause warten. Und klimatisch und auch sonst wäre er ja in eine für ihn völlig fremde und feindliche Welt entführt worden, allein die Kälte ist er ja überhaupt nicht gewöhnt. Also werden wir ihn nach einigen Tagen der Fürsorge mit Futter wieder einmal sehr traurig verlassen und hoffen, dass es ihm noch lange gelingt, in seinen Klippen an der Bude zu überleben.

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